Land unter in der Stirumschule

Untergeschoss muss komplett saniert werden.

Foto: Wiedemann 

Schon beim Betreten des Treppenhauses der Stirumschule ist der Geruch nach modrigem alten Keller mehr als deutlich wahrnehmbar. Geschäftiges Treiben herrscht auf dem Flur im Untergeschoss. Dort, wo sonst Kinder durch die Gänge toben, sind jetzt an die 20 Männer in Schutzkleidung damit beschäftigt, Möbel und blaue Abfallsäcke zu den Containern im Hof zu tragen. Man braucht kein geübtes Auge, um zu sehen: Von dem Material ist nichts mehr verwertbar.
Bei dem auf das Starkregenereignis am 13. August folgende Hochwasser ist auch der Saalbach in der Kernstadt, der unmittelbar neben der Stirumschule fließt, über die Ufer getreten. Mit Macht hat das Wasser sich über die Fenster, Schmutzwasserleitungen und Lüftungsschächte in das Untergeschoss der Schule gedrückt. Oberschenkelhoch (etwa 70 Zentimeter) wurde das Untergeschoss überschwemmt. Mit dem Wasser kam auch jede Menge Schlamm, das war und ist das eigentliche Problem. Stand heute ist nicht mehr viel vom Mobiliar des Untergeschosses zu nutzen. Die Küche, die Werkräume und Klassenzimmer, alles wurde Opfer des Wassers. Durch die Feuchtigkeit ist zudem der Estrich aufquollen, so dass nicht nur die Bodenbeläge entfernt und erneuert werden müssen. Der gesamte Unterbau bis zum Rohboden muss wiederhergestellt werden. Ob die Heizungsanlage noch repariert werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Sie wurde komplett von Wasser und Schlamm überflutet. Im Moment ist eine Spezialfirma mit Ausräumen und der Entsorgung des nicht mehr nutzbaren Inventars beschäftigt. Von Baugutachtern wird derzeit die Schadenshöhe ermittelt. Parallel dazu laufen trocknungsvorbereitende Maßnahmen und anschließend die Gebäudetrocknung.
Bereits kurze Zeit nach dem Hochwasser waren neben den städtischen Mitarbeitern auch die Schulleitung mit Lehrkräften und Eltern vor Ort. In einer konzertierten Aktion sichteten sie die betroffene Ausstattung und verpackten Erhaltenswertes, um zumindest einen (kleinen) Teil der Materialien und Möbel zu „retten“.
 
Wie geht es weiter mit dem Schulbetrieb? Schließlich beginnt am 9. September wieder die Schule.
Die Ferienbetreuung, die traditionell in der Stirumschule stattfindet, konnte in die Hebelschule verlegt werden. Mit Schulbeginn kann der Schulbetrieb wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden. Im Untergeschoss der Stirumschule sind der kommunale Betreuungsraum, Räume für den Ganztagesbetrieb sowie Fachräume beherbergt. Der Fachunterricht (zum Bespiel Kunst) wird zunächst in den Klassenzimmern stattfinden. Die Umorganisation der kommunalen Betreuung und die Betreuung der Ganztagesschüler/-innen stellte aufgrund der großen Anzahl der zu betreuenden Kinder eine größere Herausforderung dar. Doch für die über 200 Kinder im Ganztagesbetrieb und die 90 Kinder in der Kernzeitbetreuung im Schuljahr 2024/25 konnte eine unkomplizierte und schnelle Lösung gefunden werden. Die kommunale Betreuung und der Ganztagesbetrieb wird interimsweise in Schulräumen im ersten und zweiten Obergeschoss stattfinden. Eine Doppelnutzung von Räumen ist deshalb möglich, weil die Betreuung hauptsächlich außerhalb des Unterrichtszeiten stattfindet. Zudem ist die Grundschulförderklasse ab September an der Burgschule Obergrombach verortet. Ebenfalls sichergestellt ist das Mittagessen für die Ganztagesschüler/-innen, da die Mensa der Stirumschule nicht vom Hochwasser betroffen ist.
 
Wann das Untergeschoss der Stirumschule wieder genutzt werden kann, steht derzeit in den Sternen. Die Arbeiten werden einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen. Sicher ist, eine komplette Sanierung ist notwendig. Die Räume sollen in der bisherigen Form weiterhin genutzt und dementsprechend wiederhergestellt werden. Die Sanierungsarbeiten werden während des laufenden Schulbetriebs stattfinden. Das Untergeschoss wird während der Sanierungszeit durch Spezialfolie abgeschirmt sein.