Pegasus
von Prof. Jürgen Goertz am Technologie- und Ökologiedorf TED
Das im Werk des Bildhauers Jürgen Goertz vielfach variierte Motiv des Pferdes steht für die thematische Auseinandersetzung mit einem prägenden Kapitel der eigenen Biografie: der Vertreibung und dem Verlust von Heimat. 1939 bei Posen geboren, ist die Jugend des Künstlers überschattet von der Flucht im Pferdewagen. Ob der Karlsruher „Musengaul“ von 1981, der „Turm der grauen Pferde“, entstanden 1993 für Bietigheim-Bissingen, das 13 Meter hohe und 90 Tonnen schwere „S-Printing horse“ in Heidelberg oder der Bruchsaler „Pegasus“: Immer wieder spielen solche bis weit ins Überdimensionale gesteigerten Pferdekörper in den Arbeiten von Jürgen Goertz die zentrale Rolle – „ein Riesenmonument der stillen Mahnung“ und zugleich Fingerzeig auf die „dauernde Wiederkehr des Chaotischen“.