Joß-Fritz-Brunnen
Skulptur von Jürgen Notheis in Untergrombach
Anfang des 16. Jahrhunderts plante der junge Bauer Joß Fritz in Untergrombach einen Aufstandsversuch unter dem revolutionären freiheitlichen Zeichen des Bundschuh. Aber noch im Stadium der Vorbereitungen hinterbrachte ein Mitwisser seine Informationen den Beamten des Speyerer Bischofs, die Folge waren Verhaftungen und grausame Hinrichtungen. Mindestens zehn Todesurteile wurden vollstreckt. Joß Fritz jedoch konnte fliehen. Der Bundschuhführer zettelte 1513 und 1517 weitere Aufstände an, die jedes Mal verraten und niedergeschlagen wurden, ohne dass man seiner je hätte habhaft werden können. Noch beim großen Bauernkrieg 1525 wurde er, längst ein Mythos, als alternder Mitstreiter am Bodensee gesehen. Dann verlieren sich seine Spuren endgültig.
In der Untergrombacher Ortsmitte (Kreuzung Bruchsaler Straße / Obergrombacher Straße) erinnert eine Bronzeskulptur des Joß Fritz als Brunnenfigur an die Ereignisse von 1502. Gestaltet von dem einheimischen Künstler Jürgen Notheis und enthüllt zur 1200-Jahr-Feier 1989, zeigt das Werk den Bauernführer mit Bundschuhfahne, die Hand zum feierlichen Schwur erhoben. Vier stilisierte Schriftrollen, die Auskunft geben über die Untergrombacher Ortsgeschichte, winden sich herab zum Brunnenrand. Dass von dort ausgerechnet kleine Frösche zu Joß Fritz aufblicken, gibt dem Ganzen eine zusätzliche lokale Note: Wurden doch die Untergrombacher von ihren Nachbarn ehedem als „Froscher“ geneckt.