Museum Bruchsal
Städtisches Museum im Barockschloss Bruchsal
Bruchsals Städtisches Museum befindet sich im dritten Obergeschoss des Barockschlosses und dokumentiert die Geschichte des Bruchsaler Raumes von der Steinzeit bis zur Gegenwart.
Die Ausstellung zeigt die Ur- und Frühgeschichte der Stadt; Mineraliensammlung, Münzen und Medaillen Bruchsals sowie archäologische Funde von der Jungsteinzeit bis zum Mittelalter.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Geschichte des Strafvollzugs in Bruchsal von 1848 bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhundert.
Wir freuen uns darauf, Sie in Schloss Bruchsal begrüßen zu dürfen! Alles, was Sie zu Ihrem Besuch bei uns wissen müssen, entnehmen Sie auf der Internetseite des Schlosses in Bruchsal.
Bis bald im Städtischen Museum Bruchsal!
Weihnachtsgrüße von Schloss Bruchsal
Liebe Leserinnen und Leser,
hoffentlich finden Sie Muse ein wenig in den Weihnachtsgrüßen von Schloss Bruchsal zu schmökern. Staatliche Schlösser und Gärten lädt zum Jahresrückblick ein, das Deutsche Musikautomaten Museum stellt ein Pianoharpa vor. Es wurde in Smorland der Heimat von Michel aus Lönneberga hergestellt wurde. Das Städtische Museum entführt Sie in die Weihnachterzählung des Evangelisten Lukas.
Alle beteiligten Einrichtungen wünschen Ihnen erholsame Feiertage und alles Gute im neuen Jahr!
Es ist üblich vor dem Jahreswechsel auf das Alte zurückzublicken. In vielen kleinen und großen Veranstaltungen war das Schloss und seine Museen Ausgangs-, End- oder Mittelpunkt. Wir konnten Sie einladen zum Tag der Alleen mit dem Waldmobil, zum Tag des offenen Denkmals mit interessanten Führungen zur Architektur, zum internationalen Museumstag und dem Schlosserlebnistag mit lustigem Kinderprogramm. Genauso lustig ging es zu bei „Tür auf mit der Maus“. Die teilnehmenden Kinder waren hoch begeistert und bekamen als Andenken einen Schlossbutton überreicht.
Der musikalische Sommer, mit den Veranstaltungen „Musik im Park“ zog abermals viele Besucher ins Schloss. Neben dem Bundesmusikertreffen 60+, startete im Schlosshof am 22.06. die erste BRUSL PRIDE Parade – Zeichen für ein tolerantes und vielfältiges Bruchsal. Nicht nur Vielfalt, auch Nachhaltigkeit ist für uns wichtige Aufgabenstellung. Am Eingang zum Garten finden Sie Stelen die Auskunft zur Nachhaltigkeit im Schloss Bruchsal geben. Im Projekt unserer Volontäre wurde das Thema für verschiedenste Objekte erarbeitet. Unser Engagement beim Welttag der Biene zeigt dies ebenfalls. Schon länger stehen Bienenvölker im Schlossgarten Bruchsal. </justify><justify>Hier schleuderten am 20. Mai unter der Anleitung eines Imkers Besucherinnen und Besucher ihren eigenen Honig. Durch die Kooperation mit dem Kunstverein Das Damianstor Bruchsal e.V., konnte sich im Schönbornsaal der ehemalige Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und international bekannte Künstler Hans Schüle präsentieren. Noch bis zum 28.12. ist die Ausstellung „ Carmen Oberst Photo.Kunst.Raum“ zu sehen. Die Künstlerin wartet mit photochemischer Kunst und Installationen, aber auch Werken ihrer Künstlerfreunde auf. Davor laden wir Sie wie letztes Jahr zu unserem bezaubernden Adventsmarkt im Ehrenhof ein. Natürlich bietet sich dabei auch ein Schlossbesuch an. Genießen Sie neben dem Musikprogramm im Ehrenhof, auch Weihnachtslieder unterschiedlichster Chöre aus der Region in unserer Intrada.
Besinnliche Festtage und alles Gute für das Neue Jahr wünscht Ihnen Staatliche Schlösser und Gärten, Schloss Bruchsal
Weihnachtsgrüße aus dem Städtischen Museum
Woher der Kopf dieses Stiers stammt ist nicht bekannt. Die Reste der aufwendigen Blattvergoldung lassen vermuten, dass er ein Teil eines Holzaltars war. Mit den Flügeln, ist er eindeutig als Symbol für den Evangelisten Lukas zu erkennen. Die vier Evangelisten berichten über das Leben von Jesus. Sie sind ab dem 2. Jh. n.Chr. durch geflügelte Lebewesen symbolisiert und seither in der christlichen Kunst verankert: Johannes als Adler, Marcus als Löwe, Matthäus als Mensch und Lukas als Stier. Ihre Gestalt geht auf Visionen im Buch des Propheten Ezechiel und im Neuen Testament auf die Johannesoffenbarung zurück.
Für die Weihnachtserzählung ist der Evangelist Lukas ein wichtiger Autor. Seine Geschichte über die Geburt Jesus wird am 24. Dezember in allen Gottesdiensten vorgelesen: Wegen der Volkszählung die Kaiser Augustus durchführen lässt, soll sich jede Familie in den Heimatort des Familienvaters begeben. Deshalb reisen Josef und seine hochschwangere Verlobte Maria nach Bethlehem. Maria bringt ihren „erstgeborenen“ Sohn zur Welt. Das Neugeborene wird gewickelt und in eine Krippe gelegt, weil in der „Herberge“ kein Platz ist. Lukas schreibt, dass in der Nähe lagernde Hirten von einem Engel aufgesucht werden, der mitteilt, dass in Bethlehem der Heilsbringer geboren sei. Weitere Engel kommen hinzu und verheißen den Menschen Frieden auf Erden.
Frieden – das wünscht Ihnen und allen Menschen das Städtische Museum Bruchsal.
Sing Dudeldei, sing Dudeldei, der Michel war bekannt… Von den schwedischen Wurzeln eines Instrumentes im Deutschen Musikautomaten-Museum
Film und Schnitt: Klaus Bieber, DMM
Bald ist es wieder soweit! Die Adventszeit, die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel sind Zeit für Vertrautes – auch aus dem medialen Sektor. Etwa in der Praxis von Fernsehsendern – egal ob nun öffentlich-rechtlich oder nicht – in der Wiederholung altbekannter Fernsehfilme und Fernsehferien. Gerade solcher der 1970er und 1980er Jahre für Kinder oder die ganze Familie. Von denen besitzen nicht wenige generationsübergreifend einen Kultstatus: Der kleine Lord, Drei Nüsse für Aschenbrödel, die Karl May-Filme, Pippi Langstrumpf oder etwa Michel aus Lönneberga. Die Geschichten des Blondschopfs aus der Zeit um 1900 vom Katthult-Hof in der Gemeinde Lönneberga im schwedischen Smorland stammen aus der Feder der schwedischen Kinderbuch-Autorin Astrid Lindgren (1907-2002), die ab 1963 veröffentlicht wurden. Zu Beginn der 1970er Jahre als Fernsehserie verfilmt, sind sie ein europaweiter Klassiker der Kinder- und Familienunterhaltung, mit denen in den vergangenen 50 Jahren mehrere Generationen aufwuchsen. Die Episoden um den kleinen Schweden zeichnen sich in der Umsetzung der Fernseh-Verfilmung gleichfalls durch ein detailreich nachgestelltes historisches Ambiente aus - in Setting, Kostüm und Requisite. In diesem Kontext steht ein Objekt im Deutschen Musikautomaten-Museum Bruchsal (DMM) im Schloss Bruchsal, welches nahezu den Geschichten um den aufgeweckten Michel Svenson entlehnt zu sein scheint.
Schweden war bis um 1890 noch eher weitgehend ländlich strukturiert, bis dann eine rasch zunehmende Industrialisierung das Land ergriff. Begleitet aber auch durch eine Auswanderungswelle der Schweden, bevorzugt in die USA. Trotz eines oft schwierigen Auskommens in der Breite der Bevölkerung, besaß man auch dort Interesse an mechanischer Musik, welches z. B. das von I. F. Nilson 1889 unter dem "Patent No: 2239" angemeldete "Pianoharpa" zeigt. Anders Gustaf und Jones Wilhelm Andersson, zwei Schreiner aus dem kleinen Ort Näshult in Smorland, die auch die literarische Heimat des kleinen Michel ist, setzten diese Konstruktion in ein Produkt um. Ein Exemplar davon zählt zu der Sammlung des DMM, welches erst kürzlich durch den Fachrestaurator des Museums, Klaus Biber, auf seine Spielbarkeit kontrolliert und dokumentiert wurde. Bei dem Tisch mit rotbrauner Holzoberfläche und mit gedrechselten Standbeinen kann die Platte nach oben geklappt werden. In dem durch die Tischzargen gebildeten Raum befindet sich ein Spielwerk mit Stahlsaiten. Diese können durch eine bestiftete Holzwallze, per Kurbelantrieb, zum Klingen gebracht werden. Die drei oberen Schubladen des Tisches mit messingfarbenen Beschlägen auf der Vorderseite sind folglich bloße Attrappen. Nur die beiden links und rechts darunter befindlichen schmalen Schübe sind funktionsfähig. Die Werkstatt Anderson produzierte solche Tische von den 1890er bis in die 1920er Jahre. Das Instrument, auch als "mechanische Dulcimer" in Tischform zu sehen, wurde durch G & W Anderson mit einem kleinen Sortiment von Walzen versorgt: mit profaner Musik, z.B. Modetänzen und schwedische Volksweisen wie auch Märschen. Auch gab es speziell ein Angebot von Walzen mit „Psalmen“ aus Gesangbüchern. Diese konnten nicht nur der häuslichen Andacht dienen, sondern auch bei Zusammenkünften wie z.B. Missionsstunden Verwendung finden. Gerade das späte 19. Jahrhundert war das Zeitalter der großen religiösen Erweckungs- und Volksbewegungen in Schweden, die gerade im privaten Bereich Raum fanden. In nichtmusikalischer Funktion wurden solche Tische gerne als Präsentationsfläche des familiären Zierporzellans genutzt. Fast möchte man da an die Episode des Michel von Lönneberga denken, wo an einem Sonntag die Kirchengemeinde nach dem Gottesdienst zum „Kirchenkaffee“ von Alma und Anton Svenson auf den Katthult-Hof eingeladen wurde, und der Michel der armen Magd Lina zuvor ideenreich einen bösen Zahn ziehen wollte.
Die Produktion der Brüder Anderson, eher im Rahmen der Heimarbeit anzusiedeln, hatte demnach nur einen begrenzten Ausstoß. Und den Zeitumständen und des kleinen Produktionsumfeldes geschuldet, wurden z. B. auch die Kinder der Familie nach dem Schulunterricht zum Bestiften der Holzwalzen eingesetzt. Von den durch erhaltene Firmenlistungen verbürgten 14 im Sortiment befindlichen (mit je 12 Titeln) bestifteten Holzwalzen wurden pro Ankauf eines „Pianoharpa“ drei dem Kunden mitgeliefert. Leider wurden die Melodien in den Listen nicht mit ihren konkreten Titeln verzeichnet, sondern immer nur als Walzer, Polka oder Marsch definiert. Allerdings fielen durch das verwendete weiche Holz für die Walzen diese später dann dem Holzwurm sehr gerne zum Opfer, in Folge ebenso zahlreiche der Tische selbst. Daher kann sich so dass DMM glücklich schätzen, dieses Objekt zu besitzen: Aus einer historisch kleinen Produktion, zudem in einem noch funktionstüchtigen Zustand mittels seiner dazu erhaltenen Stiftwalze. Die zehnte Melodie der Bruchsaler Walze konnte – durch einen akustischen Abgleich – als eine Interpretation des Marsches „Forth to the Battle“ (Slow March of the Royal Welsh) eines Traditionsregimentes aus Großbritannien erkannt werden. Dies mag erst einmal als ein Hinweis verbleiben, dass auch dieser ländliche schwedische Hersteller sich an einem internationalen Musikrepertoire bediente. Unklar bleibt aber bisher ebenfalls, wer die Melodien für die Werkstatt Anderson für deren Walzen transponierte, bzw. die Vorlagen zur Bestiftung der Walzen lieferte.
Doch letztlich scheint zwischen den Geschichten von Michel aus Lönneberga und dem „Pianoharpa“ im DMM eine weitere Parallele: Beide sind ein Hinweis auf die nach der Ölkrise zu Beginn der 1970er Jahre anlaufende Nostalgiewelle, welche den ungebrochenen Glauben in den Fortschritt auf breiter Ebene erstmals in Frage stellte, und daher zum einen den in der Zeit um 1900 angesiedelten Erzählstoff aufgreifen ließ, zum anderen ein technisch-historisches Sammlerinteresse an mechanischen Musikinstrumenten kennzeichnete. So gründete sich z.B. die Gesellschaft für Selbstspielende Musikinstrumente (GSM) mit Sitz in Essen 1974, die auch dem zum Förderverein des DMM angehört, zu der Zeit, als die ersten Folgen des Michel von Lönneberga in der Bundesrepublik Deutschland anliefen…
TERMINE
Öffentliche Führungen durch das Städtische Museum Bruchsal finden in der Regel am ersten Sonntag im Monat, jeweils um 13 Uhr statt.
Nächste Termine:
2. Februar 2025
2. März 2025
6. April 2025
4. Mai 2025
18. Mai 2025 (Internationaler Museumstag)
1. Juni 2025
15. Juni 2025 (Schlosserlebnistag)
6. Juli 2025
3. August 2025
7. September 2025
14. September 2025 (Tag des offenen Denkmals)
5. Oktober 2025
2. November 2025
7. Dezember 2025