„Demokratie muss gelebt und auch verteidigt werden“
Der Anreißer soll Appetit aufs Weiterlesen machen. Er wird auf der Meldungsübersicht dargestellt
„Was uns die Geschichte lehrt? Demokratie ist (leider) nicht selbstverständlich. Sie muss gelebt und ja, auch verteidigt werden“, sagt die österreichische Historikerin Alexandra Bleyer, die am kommenden Freitag, 22. März um 19 Uhr einen Gastvortrag im Bruchsaler Rathaus am Marktplatz (Kaiserstraße 66) hält. Eingebettet ist die Veranstaltung in das über die kommenden Monate hin geplante Programm zur Erinnerung an den 175. Jahrestag der Badischen Revolution von 1849.
In ihrem Buch „1848: Erfolgsgeschichte einer gescheiterten Revolution“, dessen Inhalt der Gegenstand ihres Vortrags ist, beschreibt Bleyer die Ereignisse der Jahre 1848/49 als eine gesamteuropäische Revolution mit vielen Schauplätzen – und zugleich als eine Art „Versuchslabor der Demokratie“, in der vieles erkämpft wurde, was heute (vielleicht zu) selbstverständlich ist. Obwohl die Revolution mit ihren Forderungen nach politischer Mitsprache sowie Pressefreiheit letztlich nicht erfolgreich ausgefochten werden konnte, wird sie heute als bedeutsamer Schritt auf dem langen, holprigen Weg zur modernen Demokratie bewertet. Bleyer ist überzeugt, dass Reisen in die Vergangenheit zu einem Wissenstransfer für die Zukunft werden können und dass ein Lernen aus Geschichte(n) möglich ist. Und zitiert die anspornenden Worte des 1848 in Wien hingerichteten Demokraten Robert Blum: Es hätte "überhaupt nichts Gutes und Großes gegeben, wenn jeder stets gedacht hätte: Du änderst doch nichts!"