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Restaurierung des Zoll-Schilds abgeschlossen

Vorder- und Rückseite des Zollschilds
Foto: Städtisches Museum 

Liebe Leserinnen und Leser,

vor einigen Monaten haben wir in einem Web-Treff Angebot der Stadt Bruchsal von einem alten Zollschild berichtet, welches dem Städtischen Museum gestiftet wurde. Es handelt sich dabei um bemaltes und verzinntes Eisenblech mit den Maßen 25x34 cm. Neben dem Alter des Schilds ist vor allem seine Verwendung interessant, denn wie Sie auf dem Foto sehen, sind Vorder- und Rückseite unterschiedlich bemalt. Daraus können wir schließen, dass das Schild abgenommen, auf der Rückseite neu beschriftet und wiederverwendet wurde. Solche Zweitverwendungen dieser Schilder sind kaum bekannt, weshalb es sich um ein sehr seltenes Stück handelt. Aber nicht nur die Seltenheit ist besonders, sondern auch die Geschichte, die uns das Zollschild erzählt, denn es berichtet von einem wichtigen Wendepunkt unserer Landesgeschichte. Auf der älteren Seite ist der Fürstenhut zu erkennen, der auf Fürstbischof Limburg-Stirum hindeutet, also auf frühestens 1770 datiert werden kann. Die neuere Seite weist deutlich auf das Kurfürstentum Baden hin. Damit werden zwei Phasen der regionalen Geschichte rund um die Säkularisation des Hochstifts Speyer an ein und demselben Objekt unmittelbar sichtbar.

Allerdings war der Zustand des Schilds über die Jahre recht angegriffen, sodass wir eine auf Metall spezialisierte Restauratorin beauftragt haben, um das Objekt bestmöglich zu erhalten. Hierbei ging es uns nicht darum, dass das Schild aufpoliert wird und schlussendlich aussieht wie neu, sondern lediglich um die Stabilisierung des Zustands und der originalen Patina. So wurde das Schild gereinigt, die Bemalung gefestigt und die Oberfläche mit einem Fixierungsmittel geschützt. Auffällige abgeplatzte Stellen hat die Restauratorin außerdem vorsichtig ergänzt, sodass sie sich in das Gesamtbild einfügen.