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Ostergruß der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, LMZ329095

Der österliche Schlossgarten verzaubert ab März mit Duftveilchen unsere Nase, der Spitzahorn drängt sich mit seinen hellgelben bis grell-grünen Blättern ins Blickfeld. Licht und die Wärme begünstigen das Pflanzenwachstum, alle Lebensgeister bei Menschen und Tieren werden geweckt. Wir erfreuen uns an jedem kleinen Farbfleck, den Blumen in die Natur malen.
Die große Beliebtheit von Tulpen, Hyazinthen und Narzissen um 1760 ist an der Skulptur des Frühlings, von Joachim Günther gut abzulesen.
Eine junge Frau die sich prüfend in Spiegeln betrachtet. Ihr Körper wird kaum vom faltenreichen Stoff verhüllt. Das linke Bein lenkt unseren Blick auf das spielende Kind zu ihren Füßen.
Die Wintererde erwärmt sich schnell unter den schräg aufprallenden Strahlen, das Spielen im Freien – hier das Murmelspiel, ist wieder möglich.
Sicher haben auch Sie zu Beginn der Badesaison, ihren Körper im Spiegel kritisch begutachtet.
Haben Sie beim Umrunden der Skulptur die Sockelzone betrachtet? Drei Seiten sind reliefartig gestaltet.
Blumen sind aus dem Stein gehauen und strecken sich uns entgegen. In der orientalischen Phase der Gartenbaukunst, zwischen 1560 und 1620 wurden aus dem Orient viele exotische Zierpflanzen eingeführt. Eine besondere Rolle spielten dabei Tulpen, Hyazinthen und Narzissen - jeder ist ein Relief gewidmet.
Spitzblättrige Tulpen, wie sie das Relief zeigen wurden bevorzugt. Andere Blütenformen sind auf historischen Raumdekorationen finden, wie zum Beispiel auf den Tapisserien in der Bel Etage. für seine Gärten wählte Sultan Ahmed III. Begehrte holländische Züchtungen aus einem Tulpenkatalog aus. Die Blüte wird in ihrem Ursprungsland, der Türkei Lale genannt, Tulpe greift die turbanartige Form der Blüte auf.
Farbintensivere Formen erhielt die Hyazinthe durch Kreuzungen. Ihr Name kommt aus der griechischen Mythologie. Apollon tötete Hyakinthos versehentlich mit einem Diskus. Aus Trauer darüber verwandelte er die Blutstropfen in Blumen. Übrigens zählt sie zu den Asparagus- also Spargelgewächsen.
Narzissus, ein wunderschöner Jüngling, über den Ovid erzählt verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, ist Namensgebend. Der Schönheit der Blüte konnte Persephone nicht wiederstehen, weshalb Hades sie in die Unterwelt entführen konnte. Auf mittelalterlichen Kreuzigungsdarstellungen weisen Narzissen als Symbol der Hoffnung auf die Wiederauferstehung. Größte Beliebtheit erringt die Blume seit der Renaissance. Rühmte sich ein Nürnberger Gärtner 1588 des Besitzes von neun verschiedenen Narzissen Arten, können wir heute über 24000 Kulturformen verfügen.
Wir binden die Osterglocke zusammen mit Hyazinthen und Tulpen zu einem bunten Strauß den wir Ihnen zum Fest überreichen möchten, in unseren Museen im Schloss oder
en passant - im Schlossgarten Bruchsal.