Objekt des Monats Dezember
Objekt im Archiv Theo Diel – Kaserne – nicht inventarisiert
Krippendarstellungen umfassen häufig eine Vielzahl von Figuren und bieten allerhand Möglichkeiten die Weihnachtsgeschichte in unterschiedlichsten Lebenswelten stattfinden zu lassen. Nicht so im bronzierten Gipsmodell von Theo Diel, der hier die Wirkung seines Entwurfs überprüft.
Die private Innerlichkeit des Augenblickes, nach dem das Neugeborene in die Krippe gelegt wird, findet schon in der Form der Skulptur Ausdruck. Das staunende Betrachten der Eltern, den Blick auf das Kind gesenkt unterstreicht ihre zufriedene Glückseligkeit. Josef segnet das Neugeborene während es Maria andächtig, die Hände gefaltet anblickt. Der Stab, der die Gruppe als Wandernde ausweißt und die ummantelnden Gewänder der Eltern, bilden eine Schutzhülle um das Kind in der Krippe und lenken den Blick des Betrachters auf das zentrale Ereignis der Weihnachtsgeschichte. Viele Einzelheiten, die in den Evangelien von Lukas und Marcus zu lesen sind, sind im Krippenmodel von Theo Diel ausgelassen. Er reduziert die Ereignisse auf das wesentliche Geschehen und berührt mit der dargestellten Einfachheit.
Theo Diel widmet sich nach dem Krieg und langer Erkrankung vorrangig geistlichen Themen. Der Bruchsaler Lausbubenbrunnen ist eine Ausnahme. Diels nicht-naturalistische, aufs Wesentliche reduzierten Objekte entsprechen dem Stil vieler Bildhauer, die an die Entwicklungen des Expressionismus anknüpfen. Von der Nachahmung der Natur wenden sie sich ab, wollen Empfindungen deutlich machen, ihren kritischen Blick auf die Gesellschaft darstellen. Glatte, vereinfachende Formen, die das Wesentliche des Dargestellten einfangen bestimmen die moderne Skulptur.
Ein weiteres Werk von Theo Diel werden Sie zu Neujahr im Städtischen Museum Bruchsal als „Objekt des Monats“ betrachten können. Wir haben am 2. Weihnachtsfeiertag ganztägig und am 1.01.2025 ab 13Uhr für Sie geöffnet.