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Kolumne "Bruchsaler Kulturfenster": Objekte der Familie Diemer im Bestand des Städtischen Museums Bruchsal

Pendule aus dem Bestand „Diemer“ des Städtischen Museums Bruchsal. Foto: Dr. Manfred Schneider, Nußloch - www.monumente-im-bild.de

Liebe Leserinnen und Leser,
Jeden Donnerstag laden das Städtische Museum und das Stadtarchiv auf den Seiten des Wochenblatts zum Blick durch das „Bruchsaler Kulturfenster“ ein. Letzte Woche stellte Dr. Tamara Frey vom Bruchsaler Stadtarchiv die Bruchsaler Familie Diemer vor und berichtete über deren Nachlass, der dort und im Städtischen Museum lagert.
In der Sammlung des Städtischen Museums befinden sich vor allem Objekte, die im Museumsdepot bestmöglich konserviert werden und sich im Rahmen thematisch passender Ausstellungen zeigen lassen.
Darunter befinden sich mehrere gerahmte Portraits, unter anderem von Anna Diemer, die 1840 in Neckarbischofsheim geboren wurde. Auch eine 3,4 auf 3,4 cm große Miniatur, die Dr. Stephan Diemer zeigt, ist vorhanden. Das Bildchen befindet sich in einem goldgerandeten Oval und in originalem Holzrähmchen. Stephan Diemer lebte von 1761 bis 1806 und war Leibarzt und Hofrat des Fürstbischofs in Bruchsal.
Erwähnenswert sind neben antiken Büchern aus dem 18. und 19. Jahrhundert auch einige Petschafte aus Messing, Eisen und Holz, die 1962 durch Stiftung in den Bestand des Städtischen Museums übergingen. Ein Petschaft diente als Siegelstempel und zeigt meist Namen, Wappen oder ein anderweitiges Symbol als Hinweis auf den Inhaber.
Das auffälligste Objekt ist jedoch sicher eine 42 cm hohe Pendule, die 1854 in den Besitz der Familie Diemer überging (siehe Foto). Jedoch wurde sie nicht käuflich erworben, sondern ging als Geschenk der Großherzogin Sophie, eine Enkelin der Amalie von Baden, an die Familie. Ein Brief, in dem die Schenkung bestätigt wird, liegt vor, ebenso ein signiertes Foto der Großherzogin.
Diese Objekte lagern gemeinsam mit weiteren Gegenständen aus dem Bestand „Diemer“ in der Sammlung des Städtischen Museums, wo sie säurefrei verpackt wurden und ihr Zustand regelmäßig geprüft wird. So ist gewährleistet, dass diese Stücke vor dem „Zahn der Zeit“ bestmöglich geschützt sind und auch kommenden Generationen in Zusammenhang mit der Bruchsaler Stadtgeschichte zur Verfügung stehen. Bei passender Gelegenheit bemühen wir uns außerdem, die Objekte der Museumsdepots auszustellen oder der Öffentlichkeit in Beiträgen wie diesem zugänglich zu machen.