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Reihe: Eiszeitliche Säugetiere - Teil 5: Mammut

Foto: Dr. Manfred Schneider, Nußloch - www.monumente-im-bild.de

Liebe Leserinnen und Leser,
in unserer Reihe eiszeitlicher Säugetiere darf natürlich einer der populärsten Vertreter dieser Phase nicht fehlen: das Mammut. Auf diesem Foto sehen Sie an der Wand hängend einen Teil eines Mammut-Stoßzahns aus der Schausammlung des Städtischen Museums. Dieses Stoßzahnfragment entspricht in etwa einem Drittel seiner vollständigen Ausmaße und lässt dadurch die Größe dieser Tierart erahnen. Mammuts waren allerdings nicht maßgeblich größer als heutige Elefanten, jedoch im Gegensatz zu diesen und aufgrund der klimatischen Verhältnisse, in denen diese Tiere lebten, stark behaart. Die Stoßzähne waren deutlich gebogen und dienten wohl auch der Suche nach Nahrung auf dem Boden. So geht die heutige Forschung davon aus, dass Schleifspuren an den Unterseiten der Stoßzähne auf das Beiseiteschieben von Schnee zurückzuführen sein könnten, welches den Mammuts die Nahrungsaufnahme erleichterte. Dass Mammuts Pflanzenfresser waren, sieht man auch am Gebiss. Die Mammutmolare dienten der Zerkleinerung von Gras und Blättern durch Reiben und erneuerten sich innerhalb eines Mammutlebens mehrmals. Als Herdentiere lebten Mammuts in Gruppen und zogen je nach Jahreszeit zwischen südlichen und nördlich gelegenen Regionen hin und her. Dem eiszeitlichen Menschen waren sie ein beliebtes Beutetier. Mammutknochen sind in steinzeitlichen Siedlungen gängige Fundstücke und deuten so auf die Bedeutung der Tiere als Nahrungsmittel hin. Beliebt und praktisch war damals auch die Verwendung von Mammutknochen und Stoßzähnen als Behausung. Diese wurden bei der Konstruktion kleiner, ca. 1,50 m hoher Hütten verwendet und mit Leder und Fellen abgedeckt. Häufig diskutiert, aber stark umstritten, ist die Wiederbelebung der Spezies, die vor ca. 12.000 Jahren ausgestorben ist, durch Experimente mit Mammuterbgut. Bislang blieben diese Versuche erfolglos und sind zudem ethisch bedenklich, da sie ein Tier in eine Zeit verpflanzen würden, die dessen Bedürfnissen überhaupt nicht entspricht. Zudem leiden an Klonversuchen oder Genexperimenten häufig die Muttertiere durch gesundheitliche Beeinträchtigungen ebenso wie die Klontiere selbst, die in vielen Fällen nicht lebensfähig sind und sofort oder nach kurzer Zeit versterben.