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Objekt des Monats November 2022

Josephine Dörr neben dem Ceratitenpflaster im Städtisches Museum. Foto: Städtisches Museum

Liebe Leserinnen und Leser,
diesen Monat stellt Josephine Dörr ein großes Ceratitenpflaster aus der Ausstellung des Städtischen Museums als Objekt des Monats November vor. Josephine interessiert sich für Paläontologie und hat daher im Städtischen Museum ein einwöchiges Praktikum verbracht. Dabei war sie auch bei der Restaurierung des Ceratitenpflasters beteiligt, welches sie hier beschreibt:

Im Städtischen Museum im Bruchsaler Schloss bei den Mineralien gibt es eine Platte mit Ceratiten darauf, die in Bruchsal gefunden wurde. Ceratiten sind eine ausgestorbene Gruppe der Ammonoideen. Sie haben eine besonders gestaltete, sogenannte „ceratitische“ Lobenlinie. Lobenlinien sind bei fossilen Ammonoideen und Nautiloideen die Nähte, die zwischen den Kammerscheidewänden und dem Gehäuserand liegen. 
In der Trias war die Hauptverbreitung der Ceratiten. In der alpinen Trias und im Muschelkalk fanden sich wichtige Leitfossilien (Gattungen Ceratites, Trachyceras). Das Mesozoikum, also das Erdmittelalter, beginnt mit der Triasform, die sich in drei Bereiche aufteilt: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Die Gesteine des Muschelkalks lagerten sich in einem Binnenmeer ab, welches vor rund 220 Millionen Jahren den größten Teil Deutschlands bedeckte, während es sich bei Keuper und Buntsandstein meist um festländische, also nicht marine Ablagerungen handelt. 
Auf dem Ceratitenpflaster ist außer den Ceratiten sogar ein Wirbel eines Nothosaurus zu entdecken.