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Heimatmuseum Heidelsheim - Kumpf

Kumpf aus dem Heimatmuseum Heidelsheim, Foto: Fotofreunde Heidelsheim/hps

Liebe Leserinnen und Leser,
waren Sie schon einmal im Heimatmuseum Heidelsheim? Am 14. und 28.08. ist die Ausstellung im Stadttor (Merianstraße 9) wieder von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und erwartet Sie bei freiem Eintritt mit vielen interessanten Gegenständen aus der Geschichte dieses Ortes. Unter anderem können Sie dort ein Kumpf – auch Schlotterfass genannt – entdecken. Heute ist solch ein Gegenstand kaum noch in Gebrauch, früher war er in fast jedem der landwirtschaftlich geprägten Haushalte zu finden. Ein Kumpf ist ein Behälter zum Aufbewahren eines Wetzsteins, mit dem man Sensen oder Sicheln schärfte. Dieses Schlotterfass aus Heidelsheim (siehe Foto) ist aus Holz gefertigt und hat am Rand eine kleine Klammer, mit der es sich am Gürtel befestigen ließ. Beim Mähen war der Wetzstein so immer direkt greifbar. Der Behälter war stets mit etwas Wasser gefüllt, um die Klingen nass schleifen zu können. Dies hat mehrere Vorteile: Zum einen ließ sich der Wetzstein so schneller über die Messer ziehen und entfernte dabei direkt die entstandenen Späne. Zum anderen hat das Wasser beim Schleifen einen kühlenden Effekt und reinigt die Klinge zusätzlich. Es erhöht somit die Haltbarkeit von Wetzstein und Klinge. Dieses Prinzip ist bereits seit der Steinzeit bekannt.
Kumpfe findet man oft auch aus Horn. Wetzsteine wiederum waren früher oft aus Naturstein (zum Beispiel Kieselsandstein). Heute werden sie meist künstlich hergestellt (beispielsweise aus Siliciumcarbidteilchen, einer Mischung aus Silicium und Kohlenstoff).